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Grabung des Landesmuseums Kärnten im Gräberfeld Frög.
Grabungsleiter: Univ.Doz. Dr. Paul Gleirscher
Zeitraum der Grabung: Juli – August 2010
Schaugrab 2 (Hügel BDA 177)
Das Hügelgrab wurde i Sommer 2010 nachgegraben und als Schaugrab adaptiert. Vermutlich wurde der Grabhügel bereits im Jahre 1884 durch den Geschichtsverein für Kärnten ausgegraben und dabei nichts Besonderes entdeckt; der Grabhügel war also bereits beraubt.
Der Grabhügel sitzt auf einem Geländerücken auf und wirkt deshalb höher bzw. monumentaler. Der Aufbau der Erdschüttung über der Grabkammer (Durchmesser: ca. 10,5 m) weist zwei Besonderheiten auf. In die Hügelschüttung eingebettet fanden sich an der Südseite und an der Westseite zwei größere eisenhältige Steine (länge ca. 40 cm), vermutlich eine Art Markierungssteine. Als weitere Besonderheit hat eine einlagige Pflasterung in Form einer Mondsichel zu gelten, die südseitig ans licht kam (Länge: 12 m; Breite: bis zu 1,5 m).
Sie war nach dem Aufbringen der Erdschüttung nicht mehr zu sehen. Inwieweit sie einen symbolischen Bezug zum Mond anzeigt und was das bedeuten könnte, ist noch ungeklärt.
Die Grabkammer war und 40 cm in den gewachsenen Boden eingetieft worden. Die sie umhüllende Steinpackung war noch bis zu 1 m hoch und bis zu 2,2 m breit. Ihre Längsausdehnung beträgt rund 6 m, ihre breite 5,50 m. Die Verdickung an der Nordseite ergibt eine fünfeckige Form der Steinpackung, deren Spitze nach Nordosten hin orientiert ist.
Die hölzerne Grabkammer (ca. 2,50 x 2,50 m) besaß eine Pflasterung in Form einer Rollierung aus kleinen Kieseln. Sie hatt eine Innenfläche von rund 6m2. Der südwestliche Bodenbereich war mit Holzkohle vom Scheiterhaufen befüllt. Darin fanden sich verbrannte Knochen und einige kleinstückige, verschmolzene Bronzen. Erwähnung verdienen Fragmente eines Armreifens in Form eines Spiraldrahtes und einer Gewandnadel, die eine Frauenbestattung anzeigen. Eine eiserne Lanzenspitze wiederum weist auf einen Krieger, wonach eine Doppelbestattung von Mann und Frau vorliegen dürfte.
Entlang der Wände der Grabkammer kamen mehrere Gefäße bzw. umlagerte Gefäßteile ans Licht. Ein eimerförmiges Tongefäß italisch-venetischen Typs war innen mit einer bleihältigen Glasur überzogen worden. Mehrere Fußschalen zeigen eine Verzierung in Form geometrischer Gittermuster, die weiß inkrustiert waren. Eine importierte Kanne zeigt ein für Tongeschirr des unteren Donauraumes typisches, einst gleichermaßen durch Inkrustation hervorgehobenes Muster aus ineinandergreifenden spiralen (Basarabi-Stil). Diese Gefäße deuten ein kostbares Speise- und Trinkservice an und datieren das Grab in das 7. Jahrhundert v. Chr. Dem ist ein kleines eisernes Messer anzuschließen.
Text: Univ.-Doz. Dr. Paul Gleirscher