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Geschichten aus der Hallstattzeit

Stumme Bilder aus Frög

In Grabhügel 120 kam auch ein kostbares Tongefäß ans Licht, das mit Menschen, Tieren und geometrischen Mustern verziert ist. Der Umriss der einzelnen Figuren und Symbole war nach dem Brand weiß inkrustiert worden. Auf der tiefschwarzen, glänzenden Oberfläche des Gefäßes ergab sich daraus ein besonders scharfer Kontrast. Die einfach ausgeführten Bilder fügen sich in ein Repertoire, das vor allem von Gefäßen aus zeitgleichen Gräbern des 7. Jahrhunderts v. Chr. im Bereich der sog. Kalenderberg-Kultur (Slowakei, Niederösterreich, Burgenland, Ungarn) bekannt geworden ist.

Am Kegelhals erscheinen drei Paare von Menschen, die sich an den Händen halten; sie tanzen. Während die Darstellung der Oberkörper geschlechtsneutral bleibt, lassen sich anhand der Unterkörper Frauen mit glockenförmigen Röcken von Männern mit frackartigem Rock unterscheiden. Es tanzen also einmal zwei Männer, einmal zwei Frauen und einmal Mann und Frau. Am Umbruch des Gefäßes erscheinen drei weitere Tanzpaare, durchwegs Männer.

Unterhalb des weiblichen Tanzpaares findet sich das zentrale Bild der Erzählung. Zwei auffallend groß dargestellte Frauen mit spitz-dreiecksförmigem Körper und spiralförmig gestaltetem Kopfputz blicken zu einem Paar tanzender Männer bzw. zu drei kleiner dargestellten Frauen mit einfacherer Kopfgestaltung. Diese bewegen sich entweder wie im Gänsemarsch hintereinander oder sind nebeneinander dargestellt, vielleicht bei einem Reigentanz. Nach rechts hin wendet sich ein mächtiger Stier von den beiden Frauenfiguren ab. Auf ein mehrfach ineinander verschachteltes Spiralmuster folgt ein Hund. Stier und Hund symbolisieren eine Jagdszene. Neben diesem sind wiederum zwei tanzende Männer dargestellt. Es folgen ein Rosettenwirbel und weitere Spiralen, dazwischen erneut ein Paar tanzender Männer.